Erkunden Sie 30 Kartenprojektionen
Für jede Karte: Verwenden Sie (Navigationskarten, thematische Karten, Weltkarten), Autor, Jahr, kurze Erklärung und Wikipedia-Link für weitere Informationen.
Tipp: Verwenden Sie die Suchleiste, um nach Name, Typ oder Jahr zu filtern (z. B. „Mercator“, „Äquivalent“, „2018“).
Kurzanleitung
- Passt sich an : hält Winkel bei (ideal für Navigation und Richtungsmessung).
- Äquivalent : Die Flächen bleiben erhalten (ideal zum Vergleich von Größe, Bevölkerungszahl und Klima).
- Kompromiss : angenehme Gesamtbalance (ideal für Weltkarten und Darstellungen).
1. Mercator (1569) – Gerardus Mercator KONFORM
Die Mercator-Koordinaten erhalten Winkel perfekt, was die Berechnung von Routen mit konstantem Kurs auf See erleichtert. Sie eignen sich hervorragend für die Navigation und Gebiete in Äquatornähe, übertreiben aber die Polarregionen stark; Grönland erscheint so groß wie Afrika, obwohl es in Wirklichkeit viel kleiner ist.
2. Gall‐Peters (1855/1973) — Gall & Peters Äquivalent
Gall-Peters berücksichtigt die Flächenverhältnisse: Jedes Land erscheint in seiner tatsächlichen relativen Größe. Dies ist nützlich für Lehrkarten und thematische Vergleiche. Allerdings wirken die Kontinente vertikal gestreckt, was beim Lesen überraschend sein kann.
3. Robinson (1963) — Arthur H. Robinson KOMPROMISS
Robinson bietet ein ausgewogenes und ansprechendes Gesamtbild für Atlanten und Poster. Es glättet Verzerrungen, um das Auge zu schonen, garantiert aber keine exakten Winkel oder Oberflächen; es ist eine gute visuelle Wahl, wenn mathematische Präzision nicht im Vordergrund steht.
4. Winkel Tripel (1921) – Oswald Winkel KOMPROMISS
Winkel Tripel strebte nach dem „dreifachen Optimum“, indem er gleichzeitig Fehler in Fläche, Winkel und Entfernung reduzierte. So entstand eine harmonische und gut lesbare Weltkarte, die oft als moderner Standard für allgemeine Karten übernommen wurde.
5. Mollweide (1805) — Karl B. Mollweide Äquivalent
Mollweide bewahrt Oberflächen und rahmt die Welt in einer eleganten Ellipse ein. Es eignet sich sehr gut für globale thematische Karten (Klima, Bevölkerung), auch wenn die Formen zu den Rändern hin leicht abgeflacht sind.
6. Goode Homolosine (1923) — John P. Goode Äquivalent
Die Goode-Homolosine kombiniert zwei Methoden, um die Oberflächen der Kontinente bestmöglich zu berücksichtigen. Dazu „schneidet“ sie die Ozeane: Die Landmassen sind genauer dargestellt, die Seewege jedoch weniger intuitiv nachzuvollziehen.
7. Lambert-Kegelkonform (1772) — JH Lambert CONFORME
Die Lambert-Kegelschnittdarstellung ist in mittleren Breiten, wo viele Länder Europas und Nordamerikas liegen, sehr genau. Sie eignet sich ideal für nationale und regionale Karten, ist aber weniger geeignet für ausgedehnte tropische oder polare Gebiete.
8. Albers-Äquivalentkegelschnitt (1805) — Heinrich Albers ÄQUIVALENT
Albers schützt Gebiete über riesige Regionen wie die Vereinigten Staaten oder Europa. Es eignet sich hervorragend zum Vergleich von Gebieten (Wäldern, Provinzen), wobei zu berücksichtigen ist, dass die Winkel nicht überall exakt übereinstimmen.
9. Azimutal äquidistanter
Diese Projektion, die auf einen Punkt zentriert ist, liefert genaue Entfernungsangaben von diesem Mittelpunkt. Sie ist sehr nützlich für Masten oder Funkverbindungen, die Genauigkeit der Entfernungsangaben nimmt jedoch mit zunehmender Entfernung vom Mittelpunkt ab.
10. Stereografische Konformität
Die Stereografie erhält Winkel um den Mittelpunkt herum, wodurch Polarkarten sehr scharf und benutzerfreundlich sind. Allerdings werden Bereiche vergrößert, wenn man sich vom Mittelpunkt der Scheibe entfernt.
11. Rechtschreibung
Diese Projektion simuliert die Sicht eines Beobachters, der sich sehr weit entfernt im Weltraum befindet. Sie eignet sich hervorragend für Darstellungen und Szenografie, ist aber nicht für präzise Entfernungs- oder Flächenmessungen konzipiert.
12. Bonne (1752) – Rigobert Bonne ÄQUIVALENT
Die Bonne-Projektion erhält Oberflächenstrukturen und verleiht historischen Karten einen gewissen altmodischen Charme. Allerdings ist sie nicht völlig präzise; Winkel und bestimmte Formen weichen außerhalb optimaler Bereiche von der Realität ab.
13. Äquivalente Sinuswelle
Aufgrund ihrer sinusförmigen Meridiane ist die Sinuskarte sehr beliebt für Verbreitungskarten (z. B. zur Bevölkerungsdichte). Die Flächen sind genau, aber die Formen werden in Polnähe weniger deutlich.
14. Eckert IV (1906) — Max Eckert Äquivalent
Eckert IV bietet ein gutes Gleichgewicht zwischen Lesbarkeit und präziser Flächendarstellung und eignet sich hervorragend für Lehrbücher. Im Gegenzug akzeptieren wir Winkel, die von Fläche zu Fläche variieren.
15. Eckert VI — Max Eckert ÄQUIVALENT
Eine sehr komfortable Option für die Vollbilddarstellung: Die Oberflächen bleiben präzise und die Darstellung ist flüssig. Allerdings wirken die Pole etwas gestaucht.
16. Aitoff (1889) — David Aitoff KOMPROMISS
Aitoff schuf einen durchgehenden Globus von elegantem Aussehen, der sich sowohl für allgemeine als auch für astronomische Betrachtungen eignet. Es handelt sich jedoch um einen Kompromiss: Formen und Oberflächen sind nicht perfekt erhalten, insbesondere an den Rändern.
17. Hammer (1892) – Äquivalent zu Ernst Hammer
Ähnlich wie die Aitoff-Karte, aber gleichwertig, gewährleistet die Hammer-Karte genaue Flächenangaben und wird in wissenschaftlichen Publikationen bevorzugt. Allerdings bleiben die Umrisse zu den Kartenrändern hin verzerrt.
18. Fuller / Dymaxion (1943) — Buckminster Fuller
Durch das Entfalten eines Ikosaeders verteilt die Karte die Verzerrung und vermeidet es, einen Kontinent im „Zentrum der Welt“ zu platzieren. Das Ergebnis regt zum Nachdenken über Geographie an, aber die Ozeane und Kontinente sind in Facetten fragmentiert.
19. Van der Grinten (1904) – Alphons van der Grinten KOMPROMISS
Van der Grinten platzierte die Welt in einem Kreis und schuf damit ein ikonisches Bild, das im gesamten 20. Jahrhundert populär blieb. Es eignet sich für Plakate und Illustrationen, ist aber keine verlässliche Referenz für präzise Messungen.
20. Behrmann — Walter Behrmann Äquivalent
Die Behrmann-Methode ist eine schonendere Alternative zur Gall-Peters-Methode für Größenvergleiche. Die Oberflächen bleiben erhalten, aber horizontale Silhouetten können verlängert erscheinen.
21. Cassini-Soldner (1745)
Das Cassini-Soldner-Verfahren wurde für lokale Karten entwickelt und ist entlang eines zentralen Meridians sehr genau. Je weiter man sich davon entfernt, desto geringer wird die Genauigkeit; daher wird es hauptsächlich für schmale Nord-Süd-Gebiete verwendet.
22. Transversale Mercator-Methode (1772) KONFORM
Dies ist die Grundlage des UTM-Systems: Die Erde wird in schmale Bänder unterteilt, um eine hohe lokale Genauigkeit zu gewährleisten. Ideal für Ingenieurwesen und Geomatik, erfordert es im Gegenzug eine Anpassung der Bänder an die jeweilige Längengradebene.
23. Äquivalentes Azimutal-Lambert- Äquivalent
Auf einen Kontinent zentriert, bildet es Oberflächen präzise ab und hebt die Flächen der Länder deutlich hervor. Wie bei allen Azimutlinsen nimmt die Verzeichnung zum Rand der Scheibe hin zu.
24. Gutes (homographisches) Äquivalent
Eine ähnliche Variante wird oft mit „herzförmigen“ Karten in Verbindung gebracht. Sie besticht durch ihre klassische Ästhetik, allerdings auf Kosten ungenauerer Winkel und Formen, die weit von optimalen Bereichen entfernt sind.
25. Gnomonik
Die Gnomonik ist einzigartig, da sie Großkreise (kürzeste Routen) in gerade Linien umwandelt. Sie ist ein wertvolles Hilfsmittel für die Luftfahrt und Routenplanung, allerdings ist die Karte außerhalb des Zentrums deutlich verzerrt.
26. Chamberlin Trimetric KOMPROMISS
Diese Methode optimiert die Genauigkeit anhand von drei vorab ausgewählten Standorten (z. B. drei wichtigen Städten). Sie eignet sich hervorragend für ein gezieltes regionales Projekt, ist aber für großflächige Vorhaben weniger relevant.
27. Polykonisch
Die polykonische Karte, die historisch vom USGS verwendet wurde, bietet durch die Kombination mehrerer Kegel eine gute lokale Genauigkeit. Sie ist praktisch für regionale oder topografische Karten, aber schlecht geeignet für moderne Weltkarten.
28. Mercator-Schräglinie KONFORM
Durch Drehung der Achse passt die Mercator-Schrägprojektion perfekt in einen langgestreckten diagonalen Bereich (Verkehrskorridor, Archipel, Pipeline). Sie behält die Winkel entlang dieser Achse bei, verschlechtert sich aber außerhalb dieser Achse schneller.
29. Equal Earth (2018) — Šavrič, Patterson, Jenny ÄQUIVALENT
Das neu entwickelte Produkt Equal Earth vereint klare Linien und glatte Oberflächen für ein angenehmes Leseerlebnis. Es bietet mit seinen leicht modifizierten Kanten eine moderne Alternative zu vergleichbaren Produkten.
30. Natural Earth II (2019) — Tom Patterson KOMPROMISS
Natural Earth II bietet sanfte Kurven und eine sehr natürliche Darstellung für politische oder physische Hintergründe. Es ist eine hervorragende Basiskarte für Infografiken, auch wenn mathematische Genauigkeit nicht im Vordergrund steht.
Nützliche Abkürzung : Entspricht = Navigation • Äquivalent = Größenvergleich • Kompromiss = übersichtliche Gesamtkarte.